F.-W.-Nielsen-Preis 
Journalisten-Service 
 

 

Frederic-W.-Nielsen-Preis

Zum 100. Geburtstag des Dichters, Publizisten und Hitler-Emigranten Frederic W. Nielsen schreibt die F.-W.-Nielsen-Gesellschaft einmalig den Frederic-W.-Nielsen-Preis für engagierten Journalismus aus. Diese Auszeichnung ist dotiert mit insgesamt

8.000 Euro (Platz 1: 5.000; 2: 2.000; 3: 1.000).

Der Preis soll drei journalistische Arbeiten würdigen, die die Tradition der humanistischen Publizistik im Sinne Frederic W. Nielsens fortsetzen, insbesondere durch Engagement für bedrohte Minderheiten und gegen Rechtsextremismus, Geschichtsverdrängung und jede Form der Menschen- verachtung.

Zugelassen sind Reportagen, Features und Kommentare, die zwischen dem 1. August 2002 und dem 1. August 2003 in Regionalzeitungen erschienen sind oder erscheinen werden. Wir zeichnen bewusst Zeitungsartikel aus, da die etablierten Journalistenpreise fast ausschließlich für Magazingeschichten verliehen werden. Die Beiträge können von ihren Verfassern oder von Dritten vorgeschlagen werden.

Wer war Frederic W. Nielsen?

1933, gerade 30 Jahre alt, emigriert Fritz Wallensteiner von Stuttgart nach Prag. Unter dem Pseudonym „Fritz Walter Nielsen“ schreibt er gegen Hitler, in Prosa und Gedichten. Zum ersten Jahrestag der Bücherverbrennung begeistert er die Kritiker mit seiner literarischen Montage „Buch in Flammen“, in der er die Verbrannten selbst den Ungeist des Dritten Reiches entlarven lässt. Insgesamt veröffentlicht er neun Bücher und Broschüren.
Als die Nazis 1939 in Prag einfallen, steht Nielsen als Nummer 7 auf der Gestapo-Suchliste. Die Kritiker nennen seinen Namen in einem Atemzug mit Heine. Sein „Appell an die Welt“, ein öffentlicher Warnruf nach dem Münchener Abkommen, erregt „in Zentraleuropa beträchtliches Auf-sehen“ (so der New Yorker „Aufbau“). Erst 1960 kehrt Nielsen aus den USA nach Deutschland zurück.
Unermüdlich ruft er in seinen Büchern, Artikeln und Leser-briefen das Dritte Reich ins Gedächtnis, kämpft gegen Rüstungswahn und Ausländerhass, gibt den „Vertriebenen“ kontra. 1989 schlägt er Gorbatschow für den Friedens-nobelpreis vor. 1991 kündigt er aus Protest gegen den Irak-Krieg seine amerikanische Staatsbürgerschaft.
Frederic W. Nielsen - ein kompromissloser Humanist, dessen Stimme das politische Geschehen über 60 Jahre kommentiert. Vom Beginn der NS-Zeit bis nach der Wiedervereinigung. Er starb 1996.

Preisverleihung

Den Frederic-W-Nielsen-Preis verleihen wir am
21. September 2003 in Nielsens Geburtsstadt Stuttgart. Den Rahmen bildet die offizielle Feier zum 100. Geburtstag, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibliothek in Frankfurt, dem Goethe-Institut in Prag sowie weiteren kulturellen und politischen Institutionen veranstaltet wird.

Einsendeschluss ist der 5. August 2003.
Die Arbeiten bitte in zweifacher Fassung an:

F.-W.-Nielsen-Gesellschaft
Stichwort: Journalistenpreis
Sundgauallee 19
79114 Freiburg

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