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           Badische
               Zeitung, 30.01.03 
              Prager
              Zeitung, 13.02.03 
            Badische
                Zeitung, 30.01.03: 
                Nielsen-Gesellschaft schreibt Preis aus 
  Am 21. September wäre der Freiburger Dichter und Publi-zist Frederic W. Nielsen
  100 Jahre alt geworden. Um an den Hitler-Emigranten zu erinnern, schreibt die
  Freiburger Frederic-W.-Nielsen-Gesellschaft einen Journalistenpreis in Höhe
  von 8.000 Euro aus. 
   
  Zugelassen sind Zeitungsartikel, die bis zum 1. August in Regionalzeitungen
  erscheinen und die in der Tradition der humanistischen Publizistik im Sinne
  Nielsens stehen - durch Engagement für bedrohte Minderheiten, gegen Rechtsextremismus,
  Geschichtsverdrängung und Men-schenverachtung. Vorschläge von Lesern der Badischen
  Zeitung seien ausdrücklich erwünscht, heißt
  es in der Ausschreibung. Der Preis wird am 21. September, Nielsens Geburtstag,
  in Stuttgart verliehen. 
  Frederic W. Nielsen emigrierte 1933 nach Prag. Beim deutschen Einmarsch 1939
  stand er ganz oben auf der Gestapo-Suchliste. 1960 kehrte Nielsen aus den USA
  nach Deutschland zurück. Unermüdlich rief er in seinen Büchern das Dritte Reich ins Gedächtnis. Aus Protest gegen den Irak-Krieg kündigte er 1991 seine amerika- nische Staatsbürgerschaft.
  Er starb 1996 in Freiburg 
  Einsendungen an: Frederic W. Nielsen Gesellschaft, Sundgauallee 19, 79114
  Freiburg.     
          Prager
              Zeitung, 13.02.03: 
              Nummer 7 auf der Gestapo-Suchliste 
            Der Nazigegner und Prag-Emigrant Frederic W. Nielsen wäre im September
            100 Jahre alt geworden. Zwei Preise ausgeschrieben
  
            Dieses Jahr hätte der Dichter und Publizist Frederic W. Nielsen seinen
            100. Geburtstag gefeiert. Um daran zu erinnern, dass seine literarische
            Laufbahn einst im Prager Exil begonnen hat, schreibt die deutsche
            Frederic-W.-Nielsen-Gesellschaft für das Jahr 2003 zwei Preise in
            Tschechien aus: einen Schülerpreis von 2.000 Euro (zusammen mit dem
            Goethe-Institut) und einen Journa-listenpreis von 8.000 Euro. F.W. Nielsen war 1933 von Stuttgart nach Prag emigriert. Er schrieb gegen Hitler und hielt in der Prager Urania gefeierte Lesungen, erst in deutscher, später auch in tschechischer Sprache. 1939, beim deutschen Einmarsch, stand er als Nummer 7 auf der Gestapo- Suchliste. Die Prager Kritiker verglichen ihn mit Heine. Sein "Appell an die Welt", ein öffentlicher Mahnruf nach dem Münchener Abkommen, erregte "in Zentraleuropa beträchtliches Aufsehen" (so der New Yorker "Aufbau"). Nach dem deutschen Einmarsch emigrierte Nielsen über England in die USA. Von dort kehrte er erst 1960 nach Deutschland zurück. Unermüdlich rief er in seinen Büchern das Dritte Reich ins Gedächtnis und kämpfte gegen Ausländerhass. 1991 kündigte er aus Protest gegen den Irak-Krieg seine amerikanische Staatsbürgerschaft. Er starb 1996. Der Frederic-W.-Nielsen-Preis soll nun drei journalistische Arbeiten würdigen, die die Tradition der humanistischen Publizistik im Sinne Frederc W. Nielsens fortsetzen, besonders durch Engagement für bedrohte Minderheiten und gegen Rechtsextremismus, Geschichtsverdrängung und Menschenverachtung
  Journalistenpreis Zugelassen sind Zeitungsartikel in deutscher Sprache, die bis zum 1. August 2003 in Tschechien oder Deutschland erscheinen. "Vorschläge von Lesern der Prager Zeitung sind ausdrücklich erwünscht!", sagt Martin Wehrle, der die Nielsen-Gesellschaft zusammen mit der Witwe Irene gegründet hat. Der Schülerpreis wird in Kooperation mit dem Goethe-Institut in Prag vergeben. Er soll eine Sprachreise nach Deutschland ermöglichen und somit der deutsch-tschechischen Verständigung dienen - ein Anliegen, das Nielsen über seinen Tod hinaus am Herzen lag: Auf den Stein seines Grabes auf Malvazinka in Prag hat er in tschechischer Sprache gravieren lassen: "Er war ein Freund der Tschechen!" Ausführliche Informationen über den Journalistenpreis sowie über das Werk und Leben Frederic W. Nielsens finden sich seit Anfang Januar auf einer Nielsen-Homepage im Internet. Dieses Angebot richtet sich besonders an Interessenten aus Tschechien, weil Nielsens Bücher hier nur noch in Antiquariaten angeboten werden, leider zu unerschwinglichen Preisen. Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist eine Geburtstags-Veranstaltung in Prag geplant. Sie wird vom Goethe-Institut organisiert und mit der Verleihung des Schülerpreises verbunden - voraussichtlich im September. Dieser Monat passt gut: Am 21. September wäre Nielsen 100 geworden!
  
            Info: 
            Frederic-W.-Nielsen-Gesellschaft 
            Sundgauallee 19 
            79114 Freiburg   
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